Pressemitteilung - Hitzeschutz

Hitzeschutz – HÄV mahnt: „Wir müssen endlich von der Planung in die
Umsetzung kommen“

Berlin, 1. Juli 2025 – Angesichts der aktuellen Hitzewelle mahnt der Hausärztinnen- und
Hausärzteverband die Politik, endlich langfristige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung
umzusetzen. „Über Hitzewellen und ihre Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung wird viel
gesprochen, aber noch zu wenig getan. Wir müssen endlich von der Planung in die Umsetzung
kommen. Dabei müssen vor allem die Institutionen ins Auge gefasst werden, in denen vulnerable
Gruppen kontinuierlich versorgt und begleitet werden. Dazu gehören, neben Pflegeeinrichtungen,
gerade auch die Hausarztpraxen. Die Maßnahmen, die seit Jahren diskutiert werden, müssen dafür
dringend umgesetzt werden“, so Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier,
Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Der Verband fordert seit Jahren eine
Förderung der klimaresilienten Beratung in den Hausarztpraxen durch eine entsprechende
Honorierung.

Hitze gilt als das größte klimawandelbedingte Risiko für die Gesundheit in Deutschland und stellt eine
zunehmende Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Hitzewellen wie die derzeitige belasten die
Bevölkerung massiv – besonders betroffen sind ältere und schwerkranke Menschen. In Hausarztpraxen sowie
bei Haus- und Heimbesuchen werden die Folgen besonders sichtbar: Hitzebedingte Fälle, etwa durch
Exsikkose, Hitzekollaps oder Sonnenstich, sind in den Sommermonaten regelmäßige Behandlungsanlässe in
den Hausarztpraxen.

„In diesen Tagen spüren wir die direkten Auswirkungen des Klimawandels tagtäglich in unseren Praxen. Wir
tun unser Möglichstes, um unsere Patientinnen und Patienten umfassend über die notwendigen Anpassungen
an diese Temperaturen aufzuklären – und das geht weit über das Erinnern ans regelmäßige Trinken hinaus“,
so Dr. Markus Beier. „Weniger bekannt ist etwa, dass bei bestimmten Vorerkrankungen die Medikation oder
ihre Lagerung dringend angepasst werden müssen – etwa bei Bluthochdruck oder einer Insulintherapie. Auch
Notfallmedikamente müssen richtig gelagert werden. So ist Adrenalin beispielsweise sehr hitzeinstabil. Als
erste Ansprechpartner unserer Patientinnen und Patienten tragen wir Hausärztinnen und Hausärzte hier eine
besondere Verantwortung, Risiken frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen!“
„Schon jetzt leisten unsere Praxen, gerade zu Beginn des Sommers, umfassende Aufklärungsarbeit zum
Thema ,Hitzeschutz‘ – und das bislang komplett unbezahlt. Zwar gibt es viele politische Ankündigungen zur
Einführung einer klimaresilienten Beratung mit entsprechender EBM-Ziffer – bisher sind diesen
Versprechungen aber keine Taten gefolgt, während die Temperaturen aktuell wieder hochgehen“, so
Buhlinger-Göpfarth. „In der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) zeigen wir gemeinsam mit der AOK Baden-
Württemberg bereits seit zwei Jahren, wie es anders geht: Dort werden Praxen, die sich speziell fortbilden und
ihren Patientinnen und Patienten eine vorausschauende klimaresiliente Beratung und Versorgung
ermöglichen, gezielt finanziell gefördert. Das ist gelebte Klimavorsorge – niedrigschwellig, praxistauglich und
wirksam!“

Neben der klimaresilienten Beratung im Rahmen der HZV in Baden-Württemberg hat der Hausärztinnen- und
Hausärzteverband auch ein Hitzemanual erarbeitet, um die Hausarztpraxen bei der Versorgung ihrer
Risikopatientinnen und -patienten zu unterstützen. Mit Hitzeplakaten, die der Verband den Praxen zur
Verfügung stellt, können die Hausärztinnen und Hausärzte zudem ihre Patientinnen und Patienten auf das
Thema aufmerksam machen. Weitere Informationen finden Sie auf: www.haev.de/hitze.

Download der Pressemitteilung:

Weiterführende Links: des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands:

Weiterführende Links des des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands:

 

 

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