Verschwendung von 330 Millionen Euro für unnötigen IT-Konnektor-Austausch

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie Ihnen möglicherweise bekannt ist, sollen ca. 330 Millionen Euro für den Austausch der Konnektoren in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ausgegeben werden.

Die Konnektoren sind Teil der Telematikinfrastruktur 1.0 im Gesundheitswesen und so etwas wie ein Router mit Verschlüsselungstechnik.

Sie wurden 2018 von den Krankenkassen bezahlt und sollen nun ausgetauscht werden, weil ein Sicherheitszertifikat abläuft – zwei (!) Jahre, bevor alle Konnektoren durch neue Technik „TI 2.0“ komplett überflüssig werden.

Es gäbe die Möglichkeit, die Sicherheit der Konnektoren auch für die Zeit bis dahin zu überbrücken - auch mit Einverständnis des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Aber anscheinend hat es die Industrie (insbesondere die CompuGroup Medical) verstanden, ausreichend Druck auf die Gematik GmbH auszuüben, um diesen Konnektorentausch für ihren Profit durchzusetzen.

Ein ökonomischer und ökologischer Wahnsinn, egal wie das Schiedsamt über die Finanzierung entscheidet! Das Geld ist für andere wichtige Projekte und der Digitalisierung in Ihrer Praxis deutlich besser angebracht!

Die in der Presse geäußerte Kritik (vgl. https://www.heise.de/meinung/Teure-Intensivmedizin-fuer-ein-totes-Pferd-Der-TI-Konnektor-Tausch-7121805.html) ist Herrn Bundesgesundheitsminister Lauterbach sicherlich bekannt. Warum er nicht gegen dieses Vorgehen einschreitet, ist uns nicht bekannt.

Meine Bitte ist daher: Setzen Sie sich bei den für Sie zuständigen Bundestagsabgeordneten mit dem beiliegenden Musterschreiben dafür ein, dass dem Vorgehen Einhalt geboten wird! Dieses steht auch digital auf unserer Website für Sie zur Verfügung.

Das Bundesschiedsamt hat festgelegt, dass alle Arztpraxen für den anstehenden Konnektorentausch eine einmalige Pauschale in Höhe von 2.300 Euro erhalten sollen. Diese wird bei weitem nicht ausreichen, um die entstehenden Kosten zu decken. Wir Hausärzt:innen werden auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben. Als Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband fordern wir den Gesetzgeber auf, den Konnektorentausch sofort zu stoppen und Alternativen umzusetzen. Es ist absurd, Millionen für unnötige Konnektoren auszugeben, während die Finanzierung unserer Krankenkassen gestützt werden muss. Dieses Geld wird in der Patientenversorgung dringender benötigt!

Gegen den Konnektorentausch wurde eine Petition gestartet: Petition unterschreiben

 

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