Termin SHÄV bei Frau Staatsministerin Petra Köpping zu Positionspapier 2024

v.l.n.r.: Dr. med. Susann Hennesthal (stv. Vorsitzende SHÄV), Dr. med. Torben Ostendorf (Vorsitzender SHÄV), Staatministerin Petra Köpping, Dagmar Neukirch (Staatssekretärin), Dr. Claudia Eberhard (Abt. Gesundheit), Annett Oertel (Ambulante Versorgung)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 05.06.2023 fand ein Treffen der Verbandsspitze des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes mit Frau Staatsministerin Petra Köpping zu aktuellpolitischen Themen der sächsischen HausärztInnen statt.

Hierbei wurde insbesondere das zur Frühjahrstagung erarbeitete Positionspapier für die Landtagswahl 2024 vorgestellt, u.a.

1. Politisches Positionspapier des Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. für die Landtagswahl 2024

  • Stärkung der Primärarztversorgung „Steuerungsfunktion der Hausärztinnen und Hausärzte“ im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung (§ 73b SGB V) sowie Einbeziehung des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes e.V. in sämtliche die hausärztliche Versorgung betreffenden relevanten Fragen
  • Öffnung der starren Regelungen zur Weiterbildung und Abrechnung von angehenden hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen – Initiative „Der Landarzt als attraktiver und zeitgemäß familienfreundlicher Job“
  • Digitalisierung in den Sächsischen Hausarztpraxen stärken
  • Unterstützung bei der Gründung von Teampraxen – Stärkung und Anerkennung des Medizinischen Fachpersonals (MFA) und deren fachlicher Weiterbildung („akademisierte Verah©“)
  • Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung

2. Masterplan Medizinstudium 2020

Hierfür ist wichtig, dass das ursprüngliche Ziel für die Umsetzung des 2017 beschlossenen Masterplan Medizinstudium 2020 zur Reform des Medizinstudiums und damit der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) nicht noch weiter verzögert wird.

Im Focus stehen dabei folgende Themen, wo der überarbeitete Referentenentwurf gegenüber der ursprünglichen Version Rückschritte in mehreren Bereichen enthält. So wäre es aus unserer Sicht beispielsweise dringend geboten gewesen, dass

  • alle Studierenden im letzten Staatsexamen verpflichtend eine Prüfung in der Allgemeinmedizin absolvieren;
  • auch die Tatsache, dass die Reform durch den langwierigen Prozess erst ab 2027 greifen kann – und somit ganze zehn Jahre nachdem sie beschlossen wurde – ist enttäuschend. Bis die Reform zu einer echten Verbesserung in der Versorgung führt, wird es dann noch einmal mehrere Jahre dauern;
  • wenig nachvollziehbar ist auch die vorgesehene Kürzung der stationären Blockpraktika und vor allem des Blockpraktikums in der Allgemeinmedizin: Erklärtes Ziel des Masterplans Medizinstudium 2020 waren Förderung der Praxisnähe und Stärkung der Allgemeinmedizin – das passt mit einer Kürzung der Praktika wenig zusammen;

Insgesamt ist die Wiederaufnahme der bis dato verschleppten Reform begrüßenswert, soweit dadurch eine Stärkung der Allgemeinmedizin erreicht werden kann. Jedoch enthält der neu überarbeitete Referentenentwurf Rückschritte zum ursprünglichen Papier. Darüberhinausgehende Einbußen für die Allgemeinmedizin darf es nicht geben. Ein weiterer Zeitverzug bringt sehr hohe gesellschaftliche und ökonomische Kosten mit sich.

Unser politisches Positionspapier zur Landtagswahl 2024 als PDF zum Download

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