31. Sächsischer Hausärztetag in Radebeul

Sächsischer Hausärztetag – wichtigstes Hausarztforum in Sachsen

Am Samstag ist der 31. Hausärztetag Sachsen in Radebeul zu Ende gegangen. „Die Veranstaltung war mit knapp 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der erfolgreichste Sächsische Hausärztetag bisher“, freut sich der 1. Vorsitzende des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Dr. Torben Ostendorf. Das Format hat sich inzwischen zum wichtigsten Forum für die sächsischen Hausärztinnen und Hausärzte entwickelt. Der Landesverband hat im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung wieder ein umfangreiches Fortbildungsprogramm mit zahlreichen Vorträgen und informativen Praxisworkshops auf die Beine gestellt. Auch politische Themen wurden diskutiert.

„Wir Hausärztinnen und Hausärzte bilden mit unseren Praxisteams das Fundament der Gesundheitsversorgung für unsere Gesellschaft. Aktuell wird jedoch wenig getan, um die ambulante Versorgung zu stärken und für die Zukunft abzusichern“, kritisiert Ostendorf. An Ideen und Verbesserungsvorschlägen fehlt es dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband jedoch nicht. Mit dem Hausärztlichen Primärversorgungszentrum - Patientenversorgung interprofessionell (HÄPPi) und dem aktuellen Positionspapier zum Einsatz von KI in der Hausarztpraxis zeigt der Verband, wie zukunftsfähige und innovative Patientenversorgung aussehen kann. „Gemeinsam muss vor allem die Teampraxis gestärkt werden, in der auch akademisierte Gesundheitsberufe, wie akademisierte VERAH oder Primary Care Manager (PCM), gezielt und kompetenzorientiert unter ärztlicher Leitung in die hausärztliche Versorgung eingebunden werden“, so Ostendorf weiter.

Hausarztzentrierte Versorgung muss gestärkt werden

Im Mittelpunkt des berufspolitischen Forums „Gesundheitspolitik – Meet the Experts“ mit prominenten Gästen aus Politik und Gesundheitswesen stand die Frage, was die sächsischen Hausärztinnen und Hausärzte aktuell besonders bewegt. Mit dabei waren u.a. der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Dr. Markus Beier, der Vizepräsident der Sächsischen Landesärztekammer, Prof. Dr. Uwe Köhler und Dr. Stefan Windau, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen und Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesärztekammer, die sich den zahlreichen Fragen aus dem Publikum stellten.

Als größte Gefahr für die Versorgung der Patienten, die hausärztliche Arbeitsweise und Versorgungsqualität bezeichnete Beier die immer weiter voranschreitende Zerstückelung der Versorgung, mit der die Politik auf den wachsenden Versorgungsdruck reagiere. „Unser Grundgedanke ist: Mehr Team: ja, Zersplitterung der Versorgung: nein“. Zentral dabei ist die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV).“ KV-Vertreter Windau erklärte, dass „die Versorgungspfade strukturiert und die hausärztliche Versorgung gestärkt werden müssten.“ Er plädierte zudem für „ein Nebeneinander der Hausarztzentrierten Versorgung und der KV in klar festgesteckten Grenzen“. Mit Blick auf die Neuwahlen im Bund erklärte Beier, dass „der Hausärztinnen- und Hausärzteverband von der neuen Bundesregierung ein Nothilfeprogramm für die hausärztliche Versorgung einfordern wird“.

Wir danken allen Mitgliedern, Gästen und Referentinnen und Referenten sowie Ausstellern für ihre Teilnahme und wertvollen Impulse für unsere künftige Tätigkeit!

Zurück